Die Ziele - Die Charta des Gesellschaft für lesbare Texte

Textfeld: Charta des Vereins
„Klarsprache.at - Gesellschaft zur Förderung lesbarer Texte“
Der Verein „Klarsprache.at-Gesellschaft zur Förderung lesbarer Texte“ versteht sich als wissenschaftliche Gesellschaft. Die Gründung des Vereins Klarsprache.at erfolgt aus der Motivation und Beobachtung, dass österreichische Rechts- und Verwaltungstexte, aber auch AGBs in Wirtschaft und Versicherungswesen häufig durch übermäßige Komplexität gekennzeichnet sind. Dies schränkt ihre Lesbarkeit und Verständlichkeit nicht nur für Laien, sondern zunehmend auch für Fachleute auf dem Gebiet des Rechts und der Verwaltung ein. Die geringe Lesbarkeit und Verständlichkeit von Rechts- und Verwaltungstexten haben eine Reihe von unerwünschten Auswirkungen: 
Die Unlesbarkeit der Gesetzes- und Verwaltungstexte untergräbt die Demokratie, da die Bürger/innen – wie die jüngsten Meinungsumfragen zeigen – das Vertrauen in den Rechtsstaat zunehmend verlieren, wodurch eine ihrer wesentlichen Säulen geschwächt wird.
Es entstehen hohe Kosten durch langjährige Gerichtsverfahren und die Notwendigkeit zur Inanspruchnahme von rechtlichem Beistand (AnwältInnen), die für viele nicht erschwinglich sind.
Eine weitere Folge ist auch die starke Inanspruchnahme der obersten Gerichte, indem durch unklare Rechts- und Verwaltungstexte Rechtsstreitigkeiten entstehen, die der Klärung durch die Obergerichte bedürfen. 
Hohe Kosten entstehen auch durch schwer- oder unverständliche Formulare, Erläuterungen und Informationstexte der öffentlichen Verwaltung. Sie bewirken zahlreiche Rückfragen und erfordern einen hohen Beratungsaufwand, der zeit- und kostenintensiv ist und sehr oft dazu führt, dass BürgerInnen keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu sozialen Leistungen haben.
Die negativen Folgen schwer verständlicher Gesetzes- und Verwaltungstexte können durch die Anwendung von Prinzipien der Klarsprache (plain language) vermieden und die Kosten gesenkt werden. Der Verein Klarsprache.at tritt dafür ein, dass diese Prinzipien zu einem generellen Gestaltungsprinzip öffentlicher Texte in Österreich gemacht werden und dies in Gesetzen verankert wird, wie dies bereits in vielen anderen Ländern der Fall ist. 
Klarsprachliche Texte sind auf die Bedürfnisse einer bestimmten Zielgruppe abgestimmt und in ihren Formulierungen, in ihrem Aufbau und in ihrer Gestaltung so klar, dass man sie mit größtmöglicher Sicherheit versteht und die benötigten Informationen findet.
Um dies zu erreichen, liegen gut erprobte Verfahren und Methoden aus verschiedenen Ländern (USA, Großbritannien, Schweden, Portugal, Südkorea, Südafrika usw.) vor. 
Der Verein Klarsprache.at hat sich zum Ziel gesetzt, diesen Verfahren in Österreich zum Durchbruch zu verhelfen und dazu beizutragen, dass die Rechts- und Verwaltungstexte besser lesbar werden und der Zugang zu Recht und Verwaltung für die BürgerInnen leichter wird.
Der Verein möchte dieses Ziel in enger Zusammenarbeit mit den gesetzgebenden Institutionen Österreichs und den Verwaltungsbehörden erreichen.
Mittel dazu sind Schulungen, Seminare und Projekte, in denen die Prinzipien der Klarsprache erklärt und angewendet werden, die Durchführung von wissenschaftlichen Vorträgen und Kursen sowie die Übernahme konkreter Neuformulierungen und Textverbesserungsmaßnahmen für öffentliche und private Auftraggeber.

Die Ziele des Vereins KLARSPRACHE.AT sind in der Charta formuliert. Sie wurden im Rahmen  der Vorstandssitzung am 07.02.2014 beschlossen. Sie können die Charta als Dokument herunterladen, wenn Sie HIER klicken. Den Text der Charta finden Sie nachfolgend.